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Titel:

Heitere Härte

Vorspann:

„Machst mit?“ Diese Frage war der Kristallisationspunkt der „Grazbürsten“ und wurde in 25 Jahren stets mit „Ja!“ beantwortet. Auch wenn´s weh tut!

Text:

„Machst mit?“ Das war vor 25 Jahren die Frage aller Fragen. Und stets lautete die Antwort: „Ja!“ Zum ersten Mal, als Gudrun Gröbelbauer, damals als Abteilungsleiterin für den Familienfunk beim ORF Steiermark verantwortlich, mit Horst Goldemund telefonierte. „Ich will den Familienfunk im Radio Steiermark am Tag

der offenen Tür kabarettistisch präsentieren“, erzählte sie ihm.

 

„Machst mit?“ Welch eine Frage! Die dann

noch so vielen anderen gestellt wurde: Aus der ORF-Crew sagten Doris Garreis und Roland Pirker „Ja!“, von Goldemunds Freunden stellten sich Gerd Linke und Gerhard Wanker mit „Ja!“ ein, und so entstanden die „Grazbürsten“ und gleich darauf ihr erstes Programm: „Wo’s dem Aar noch graust...“. geschrieben und geprobt in Gröbelbauers Wohnzimmer…

 

Das Markenzeichen der Gruppe seither: Den Striegel ansetzen, kräftig bürsten – nicht nur an der Oberfläche, sondern tief in den Filz der Politik und Gesellschaft hinein –, und das natürlich immer gegen den Strich. Schließlich gibt es ja immer genug, das den Grazern, den Steirern, den Österreichern gegen den Strich geht.

Ein Vierteljahrhundert „Grazbürsten“ brachte es

mit sich, dass sich die Besetzung der Kabarettgruppe immer wieder gewandelt hat. Die

Frage „Machst mit?“ starb also nicht aus – genau so wenig wie das „Ja!“ als Antwort darauf. Und so stehen im 25. Programm Ursula Bruck, Franz Friedrich, Franz Gollner, Petra Huber, Janos Mischuretz und Gerhard Wanker auf der Bühne. Ihre heitere Härte haben sich die „Grazbürsten“ aber nicht nur behalten, sondern manchmal auch noch verstärkt. „Kabarett muss auch ein bissl wehtun“, sind sie sich einig.

 

Ein Grundsatz, von dem sie sich selbst nicht ausnehmen: „Wir haben es uns nie leicht gemacht. Viele Stunden wurden und werden damit zugebracht, Meinungen zu verfechten, Inhalte, Aussagen und Umsetzungsmöglichkeiten von Texten zu interpretieren, zu hinterfragen, abzulehnen oder zu verteidigen, um zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Wir haben gestritten,

wie

nur gute Freunde streiten können, und demokratische Lösungen unter autoritären Kontrahenten gesucht und meist auch gefunden. Und dann geht’s los: Proben, proben, proben… Dass an solchen Prozessen Gruppen zerschellen, können wir uns heute gut vorstellen. Aber wir haben es überstanden“, berichtet einer der Überlebenden.

 

 

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Zehn Jahre Grazbürsten
von Horst Goldemund

 

Wie aus Spaß Ernst wurde - und doch Spaß blieb

 

Zehn Jahre Grazbürsten - so lange schon, wer hätte das gedacht?

Den Akteuren sieht man es kaum an, weil sie schon gereift waren, als sie 1984 begannen. Heute sind sie noch reifer, zugegeben. Alt werden höchstens Witze!

Wie alles begann? Ein Dezenium ist es schon wert, historisch rückblickend beleuchtet zu werden.

Eigentlich hat alles viel früher begonnen. In den sechziger Jahren. Da gab es bei den TELLERWÄSCHERN Akteure wie Gröbelbauer, Wampera, Linke, Wanker, Wachter und Goldemund. Später eine gewisse Rosie Belic. Bei den SPIELVÖGELN gab es einen jungen Roland Pirker. Sie alle gingen durch die harte Schule des damaligen Impressarios Harald Kopp und haben dort vor allem eines gelernt: die Liebe zum KABARETT.

Nach vielen Jahren dann der Anlaß: Gugi Gröbelbauer, als Abteilungsleiterin für den Familienfunk verantwortlich, gestaltet einen "Tag der offenen Tür" im Funkhaus und will dies auch in kabarettistischer Form tun. Da der Herr Landesspielberater Wampera keine Zeit hat, übernimmt der Studentenkabarettleiter Goldemund die Regie und - ab geht die Post. Die Sache wird zu einem Mordsspaß, und es wächst der Plan: machen wir weiter!

Nach einigem Hin und Her entsteht ein Ensemble: Gröbelbauer bringt ihre Mitarbeiterin Doris Garreis-Rudlof und den Graphiker Roland Pirker mit, Goldemund zieht seine Freunde und Seminargefährten Gerd Linke und Gerhard Wanker in die Sache hinein. DIE GRAZBÜRSTEN sind geboren! Im Gröbelbauerischen Wohnzimmer wird geplant, entwickelt, verworfen und geprobt. Die armen Nachbarn, mit unglaublicher Geduld geadelt, hören es immer und immer wieder: hier entsteht ein Kabarettprogramm!

Auch eine Wirkungsstätte findet sich allsogleich. Im THEATER IM KELLER (TIK) in der Münzgrabenstraße ist man gerne bereit, den GRAZBÜRSTEN einige Wochen Quartier zu gewähren. Das Abenteuer kann beginnen. "...wo's dem Aar

noch graust" heißt das erste Programm. Ein Unternehmen, das schon gelungen war, noch ehe es an die Öffentlichkeit gelangte. Weil es nämlich den Beteiligten wirklich Spaß machte. Nicht genug damit: es wurde auch ein PUBLIKUMSERFOLG. "Graz hat wieder ein Kabarett" urteilt Emil Breisach nach der Premiere. Glückliche Umstände ermöglichen es, daß die Akteure zwei Wochen im Grazer Funkhaus gastieren dürfen. Damit ist ein grandioser Einstieg in die Kabarettszene geschafft.

 

Da kommt Freude auf, und Fortsetzungen des "Kabarett in grün-beiß" sind angesagt! Für Doris Garreis-Rudlof blieb dies nicht die einzige Frucht des Erfolges: sie gebar ein Kind und tauschte Bühnen- gegen Mutterfreuden. Dafür sang, tanzte und spielte sich eine andere Dame ins Herz der Zuschauer: Uschi Plautz, die zwei Programme lang temperamentvoll und stimmkräftig mitwirkte. Ihr Gastspielengagement nach Deutschland eröffnete der jungen Isabella Priewalder den erfolgreichen Einstieg in die Gruppe für ein Dutzend Aufführungen des Programmes "Tu-felix Austria-dir nix an". Auch Uschi Plautz hatte familiäre Gründe, als sie die Gruppe verließ und Rosie Belic "Sturz und Bündig" Platz machte, die seit dem gleichnamigen vierten Programm die Grazbürstenbesucher charmant becirct. Am Piano gab es kurzzeitig ebenfalls ein neues Gesicht: im zweiten Programm "Hut ab, der Gamsbart brennt" vertrat Meinrad Hopfgartner gelegentlich den vielbeschäftigten Gerhard Wanker.

Nach fünf Saisonen im Keller - eine kabarettgerechte Wirkungsstätte, der die Grazbürsten in Wehmut und Dankbarkeit gedenken - sprengte der Zuschauerandrang die Grenzen des kleinen Lokals, zumal es nicht möglich war, die Spielzeit über mehr als fünf Wochen zu dehnen, da andere Produktionen die Bühne beanspruchten. Also suchte und fand man im Heimatsaal kurzfristig Aufnahme. Dort lief das Jubiläumsprogramm "Fünf Jahre unbedingt", dann aber nichts mehr. Die Grazbürsten konnten live erleben, warum es soviele scharfe Sketche über Beamte, und speziell solche in der Kulturverwaltung, gibt.

Wer suchet der findet! Goldemund suchte und fand

das Grand Cafe des Hotel Wiesler und die sehr liebe Frau Direktor Fuchs. Daraus entstand eine neue Wirkungsstätte und eine gute Zusammenarbeit, die bis heute unter der Leitung des Herrn Generaldirektor Wimmer und seiner Crew anhält.

 

Licht produziert auch Schatten. Der traf die Grazbürsten, als Gerd Linke aus gesundheitlichen Gründen die Bretter, die auch ihm die Welt bedeuten, verlassen

muß. Freilich, hinter den Kulissen ist er nach wie vor grazbürstig voll aktiv. Seine Feder, sein Regiegeist und seine künstlerisch handwerkliche Requisitenfabrikation sind für den Stil des Ensembles unersetzlich. Seinen Platz auf der Bühne hat er einem Würdigen abgetreten: der Erzkomödiant Franz Gollner war sofort bereit, in die Bresche zu springen und in kürzester Zeit eine Menge von Texten zu schlucken und zwerchfellstrapazierend auf die Bühne zu stellen.

 

Noch einmal trifft die Truppe eine personelle Änderung. Gudrun Gröbelbauer packt das Fernweh, und sie verläßt den alten Kontinent Richtung Amerika. Für ein Jahr stehen die Grazbürsten ohne Gugi da! Aber sie sorgt für eine hochwertige Vertretung: ihre Freundin und bühnengeeichte Disseuse Heide Stahl ist dafür verantwortlich, daß der achte Streich der Grazbürsten zu einem"Sterzinfarkt" ohne gesundheitlichen Schaden für Ensemble und Zuschauer wird, ausgenommen Zwerchfellreizungen, Tränenstrom und Lachfalten, alles rezeptfrei im Zuschauerraum erhältlich. Gerhard Wanker läßt in

dieser Saison fallweise seinen Hochschulmitarbeiter Dieter Kari das Piano betasten, was dieser abitioniert und virituos erledigt.

 

Gastspiele im großen Saal des historischen Kabarettempels "Orpheum" bringen die Grazbürsten auf den Geschmack. Der anhaltende Zuschauerstrom, der stets zu Mangelerscheinungen auf dem Eintrittskartenmarkt führt, ist ein zweiter, gewichtiger Grund dafür: seit dem achten Programm spielen die Grazbürsten einige Male pro Saison auch im Orpheum. Eine Spielstätte, die trotz der Größe des Saales hervorragende Kabarettstimmung aufkommen läßt.

Seit Jahren prägen auch Menschen das Gesicht des Ensembles, die nicht im Scheinwerferlicht stehen, aber zum Gelingen viel beitragen. Da ist zum Beispiel ein Beleuchter und Bühnentechniker in Pepe Groß zu nennen, dessen Verläßlichkeit, Improvisationsgeschick und Einfühlungsvermögen unverzichtbar geworden sind. Oder Laura Goldemund, die sich um alle Belange der Buchhaltung, des Kartenverkaufs und der organisatorischen Betreuung der Grazbürstenkunden kümmert. Was wäre ohne sie? Die Grazbürsten haben als engagiertes Hobbyteam begonnen und stehen jetzt vor der Tatsache, ein Kabarettunternehmen geworden zu sein.

Zahlreiche Gastspiele in der Steiermark und den umliegenden Bundesländern haben dazu geführt, daß heute die Grazbürstenkatze zu einem wohlbekannten Symbol gepflegter Kleinkunst geworden ist. Die Frage nach dem Grund des Erfolges der Grazbürsten ist leicht zu beantworten: es macht offensichtlich Spaß, Leuten zuzuschauen, denen das Spielen Spaß macht! Und das ist von der ersten Minute bis heute so geblieben! Natürlich steckt viel Arbeit dahinter, bis ein Programm steht. Natürlich kennen die

That that so since

Mitwirkenden, die alle auch beruflich mehr als engagiert sind, monatelang den Begriff "Freizeit" nur aus der Theorie. Aber das Kabarett in grün/beiß ist nicht nur Hobby, es ist zu einem Teil ihres Lebens geworden, für den auch die Familienangehörigen Verständnis und Engagement aufbringen. Irgendwie ist das Ensemble zur Familie verschmolzen, einer Familie, die gerne Gäste empfängt.

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Titel:

 

Zwanzig Jahre Ensemblekabarett 
„DIE GRAZBÜRSTEN“

 

Jubiläum – ein Grund zum Feiern. Ein Grund zur Freude. Ein Grund zum Verweilen. Ein Grund zum Erinnern. Ein Grund zum Denken und Danken.

Wir feiern ein seltenes Ereignis. Kabarettisten sind keine einfachen Typen. Sie brauchen Individualität, Phantasie, Kreativität und Profil. Vor allem brauchen sie Biss und Leidenschaft, weil sie Botschaften ans Publikum liefern wollen. Nur spielen, wäre zu wenig. Darum sind Kabarettisten kantige Persönlichkeiten. Mehrere davon zu einer Gruppe zu vereinen, ist ein hartes Stück Wille. Ohne Begeisterung ist das Unterfangen unmöglich und gut geht’s nur, wenn die Mitglieder der Partie freundschaftlich verbunden sind, wie die Grazbürsten zum Teil schon Jahrzehnte lang. Das ist ein Grund zur Freude. 

Wir spielen gerne. Es macht immer Spaß, auf der Bühne zu stehen. Es macht Spaß, bei der Nerven zerfetzenden Premiere und noch immer bei der vierzigsten Vorstellung des Programmes. Es hat schon neurotische Züge, wenn man vom „Kabarettfieber“ nach so vielen Saisonen noch immer geschüttelt wird. Auf alle Fälle, unheilbar bühnensüchtig sind sie, die Grazbürsten, noch immer.

Nach zwanzig Jahren darf man schon ein bisschen stolz sein auf das, was sich aus zarten Wurzeln ganz schön üppig entwickelt hat. 
Am Anfang war das Wort. Aus dem Telefonhörer. Gudrun Gröbelbauer fragt bei Horst Goldemund an: „Machst du mit? Ich will den Familienfunk im Radio Steiermark am Tag der offenen Tür kabarettistisch präsentieren.“ Er machte mit. Danach entstand der Plan der Gründung einer festen Kabarettgruppe. Aus der ORF-Crew blieb neben der Grö Doris Garreis und

Roland Pirker, Horst Goldemund angelte nach seinen Freunden Gerd Linke und Gerhard Wanker – und im Wohnzimmer der Gugi, später berühmt als „Tante Grö“ im steirischen Lokalfernsehen, entstand das erste Programm der Grazbürsten „Wo’s dem Aar noch graust...“ 

Inzwischen ist viel Wasser der Mur entlang geflossen und die Grazbürsten sind eine Grazer Institution in Sachen Kleinkunst geworden. Sie, die vom harten Kern her schon in den Sechzigern bei den Tellerwäschern ihr Handwerk erlernt hatten, haben personelle Matamorphosen unbeschadet überlebt und ihren eignen Stil entwickelt: komödiantisch, musikalisch, literarisch und optisch aufwendig, immer bemüht, nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, sondern hinein zu bohren und aufzuwühlen. Nie wollten sie ein Programm für alle, manches wurde auch missverstanden, aber der große Publikumserfolg, die vielen Stammkunden zeugen vom Gelingen und der Wirksamkeit der redlichen Absicht.

Wir haben es uns nie leicht gemacht. Viele Stunden wurden und werden (jahrelang um den Wohnzimmertisch der Gröbelbäurin) damit zugebracht, Meinungen zu verfechten, Inhalte, Aussagen und Umsetzungsmöglichkeiten von

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Texten zu interpretieren, zu hinterfragen, abzulehnen oder zu verteidigen, um zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Wir haben gestritten, wie nur gute Freunde streiten können und demokratische Lösungen unter autoritären Kontrahenten gesucht und meist auch gefunden. Und dann geht’s los: Proben, proben, proben....Dass an solchen Prozessen Gruppen zerschellen, können wir uns heute gut vorstellen. Aber wir haben bislang überlebt. Dafür ein herzliches Danke allen Mitwirkenden.

Seit drei Saisonen haben die Grazbürsten ein verjüngtes Team. Mit dem Abgang von Gudrun Gröbelbauer und der Verselbstständigung von Rosie Belic und Nikolaus Lechthaler sind neue Akteure eingestiegen, die sehr schnell ihre Positionen gefunden haben und dem Ensemble neuen Elan gegeben haben. Ihre große Begabung, ihre Begeisterung für das Metier und ihre jugendliche Frische tun gut. Stets steigendes Publikumsinteresse und viel positives Echo zeigen: die Grazbürsten haben Zukunft! Und so scharen sich um den traditionsverbundenen Kern der Truppe, bestehend aus den alten Freunden seit Anbeginn Horst Goldemund, Gerd Linke und Gerhard Wanker und dem ebenfalls zum „alten Bestand“ zählenden Franz Gollner, drei famose „Junge“: Urs Bruck, Petra Huber und Janos Mischuretz. 

Gibt es Wünsche für die Zukunft? Natürlich! Vor allem die Situation um taugliche und finanziell erschwingliche Spielstätten ist in Graz traurig! Unser Traum ist ein Kabarettlokal im Bereich Innenstadt mit einer Kapazität um die 200 Plätze und mit Nebenräumlichkeiten, bevorzugt ein ausgebauter Keller, wo wir

unsere Vorstellungen festlegen könnten, ohne auf alle möglichen Termine anderer Rücksicht nehmen zu müssen. Das sollte ja für eine europäische Kulturhauptstadt,

 

eine traditionsreiche „Kabaretthochburg“ kein Problem sein! Meint man. Aber wir haben gelernt: erfolgreiche Theaterinitiativen wie die Grazbürsten bekommen von der Stadt Graz verschwindend wenig und vom Land nichts! Sowohl finanziell wie ideell. Trotzdem leben wir, dank des regen Publikumszuspruchs! 

Zwanzig Jahre Grazbürsten sind eine lange Zeit, aber uns reicht’s noch nicht. Wir machen weiter! Hoffentlich zu Ihrem und unserem Vergnügen, liebes Publikum! Wir sagen auf alle Fälle laut und begeistert DANKE für Ihre Treue!